Zentrales Verwaltungsgebäude Bülach

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Der Neubau des zentralen Verwaltungsgebäudes der Stadt Bülach an der Allmendstrasse überzeugt durch ein fortschrittliches Regenwassermanagement. Das gesamte Oberflächenwasser wird vor Ort versickert. Sämtliche Flächen des Projekts wurden so gestaltet, dass sie nicht an die Kanalisation angeschlossen sind.

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Verwaltungsgebäude mit Baumrigolen auf einem Vorplatz
Baumrigolen vor dem Gebäude
Verwaltungsgebäude mit Vorplatz
Gehwege mit durchlässigen Kieswegen
Parkplätze ausserhalb Geäude
Parkplätze mit Rasengittersteinen
Parkplätze mit Rasengittersteinen
Parkplätze mit Rasengittersteine
Areal vor Gebäude mit Sitzgelegenheiten
Platz mit durchlässigen Belägen

© Alle Bilder: Planikum AG

Übersicht Wirkung

intendierte Wirkung aus Sicht Regenwasser-management
  • Verdunstung fördern
  • Regenwasser langfristig zurückhalten
  • Oberflächenabfluss reduzieren
  • temporärer Rückhalt zur Brechung von Abflussspitzen
  • kontrollierte Ableitung über Notabflussweg
weitere Wirkung
  • Hitzeminderung
  • Anreicherung Grundwasser
  • Förderung Biodiversität
  • Schaffung von Spiel-, Bewegungs- und Begegnungsraum
  • Verkehrsberuhigung / -reduktion

Projektkonzept

Das neue Verwaltungsgebäude an der Allmendstrasse in Bülach sollte neben dem eigentlichen Gebäude einen zusätzlichen, grosszügigen öffentlichen Raum schaffen, der auch als Aufenthaltsraum dienen sollte. Bei der Planung wurde darauf geachtet, durch die Wahl der Bodenbeläge einen Übergang vom Stadtraum zum Bachraum zu schaffen. Bei der Auswahl der Bäume wurde darauf geachtet, dass es sich um heimische Arten wie Erlen und Weiden handelt.

Schwammstadtelemente

Die Projektflächen des ZVG Bülach sind nicht an die Kanalisation angeschlossen. Das auf den Asphaltflächen anfallende Wasser wird in die Versickerungsmulden rund um die Parkplätze geleitet. Das Wasser verteilt sich über 5 Kiesrondelle in den Sickerpackungen, die sich unter den Parkplätzen und im angrenzenden Kieskoffer des Asphalts befinden. Diese Massnahmen sorgen für eine Entlastung der Kanalisation. Die Elemente sind für ein zehnjähriges Regenereignis ausgelegt. Bei der Gestaltung des Geländes wurde darauf geachtet, dass die Geländetopographie so gestaltet ist, dass der Oberflächenabfluss möglichst schadlos erfolgen kann. Bei starken Niederschlägen fließt das Regenwasser auf die Strasse. Solange dies möglich ist, fliesst das Wasser in die Strassenabläufe. Ist dies nicht mehr möglich, fliesst das Wasser auf die Allmendstrasse und von dort weiter Richtung Bach.

Auf dem Gelände des ZVG stehen mehrere Bäume. Bei den meisten handelt es sich um heimische Erlen und Weiden. Vor dem Neubau des ZVG befand sich ein Baum auf dem Gelände. Es wurde darauf geachtet, diesen in den Neubau zu integrieren. Bei der angepflanzten Vegetation wurde darauf geachtet, dass es sich um klimaangepasste Arten handelt und ihnen ein möglichst optimales Umfeld geboten wird. Bei den Arten wurde darauf geachtet, dass sie standortgerecht sind und zum angrenzenden Bach passen. Auch die Wuchsform wurde bei der Auswahl berücksichtigt. Um den Bäumen möglichst viel Wurzelraum zu geben, wurde die Tiefgarage unter das Gebäude gebaut. Daher wurden keine Bäume auf unterkellerten Flächen gepflanzt. Zum Schutz der Bäume wurden diese mit einem Kalkanstrich versehen.

Die Dächer des Neubaus sind begrünt. Die Begrünung besteht aus einem Standardaufbau mit einer Drainagematte. Die Substratschicht ist 12 cm dick und wird mit einer Dachbegrünungseinsaat mit Sedumsprossen abgedeckt. Das auf den Dächern anfallende Wasser wird in den angrenzenden Bach abgeleitet. Ein kleines Gründach des Verwaltungsgebäude entwässert in die Versickerungsmulden.

Unterhalt

Um die Pflege der Vegetation zu gewährleisten, wurde die Gartenbaufirma beauftragt, die auch für die Pflege der Anlage zuständig ist. Diese Gartenbaufirma kümmert sich also um die Pflanzflächen und Bäume auf dem Gelände.

Gewonnene Erkenntnisse

Um das Ziel der Versickerung zu erreichen, war ein hartnäckiges Beharren auf dem Thema Versickerung mit Notüberlauf notwendig. Auch die Abstimmung der Bauleitung mit den Landschaftsarchitekten hat sich gelohnt. Die Umsetzung des Projektes ist abgeschlossen und es lassen sich positive Schlüsse ziehen. Die Bepflanzung hat sich bisher bewährt und die Entwässerung funktioniert. Die Mulden mussten erst gut einwachsen. Seit dies geschehen ist, steht selten Wasser in den Mulden. Vor dem vollständigen Einwachsen gab es teilweise Abflussverzögerungen durch Verschlämmung des Oberbodens.

Es kann gesagt werden, dass das Wassermanagement gut funktioniert und von der Planikum AG auch bei anderen Projekten angewendet wird. Eine Schlussfolgerung war, dass in Zukunft mehr Wert auf die Auswahl der Bäume gelegt werden sollte. Das Argument des Wärmeinseleffektes sollte mehr genutzt werden, um mit einer größeren Anzahl von Bäumen grosse unbeschattete Flächen zu bedecken. Denn auf dem Gelände gibt es teilweise noch grosse asphaltierte Flächen, die für den Güterumschlag genutzt werden.

Projektinformationen

Planung und Realisierung: 2016 – 2021

Eigentümer: Stadt Bülach

Bauherrschaft: Stadt Bülach

Architektur: Baumschlager Eberle Architekten

Landschaftsarchitektur: Planikum AG Zürich

Beteiligte Partner: Implenia Schweiz AG

Kontaktperson: Corina Hasler, Planikum AG

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