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Übersicht Wirkung
- Verdunstung fördern
- Regenwasser langfristig zurückhalten
- Oberflächenabfluss reduzieren
- temporärer Rückhalt zur Brechung von Abflussspitzen
- kontrollierte Ableitung über Notabflussweg
- Hitzeminderung
- Anreicherung Grundwasser
- Förderung Biodiversität
- Schaffung von Spiel-, Bewegungs- und Begegnungsraum
- Verkehrsberuhigung / -reduktion
Projektkonzept
Das Baumlabor Schützenmatte in Bern wurde nicht mit der Motivation der Schwammstadt gebaut. Das Projekt soll neue Erkenntnisse liefern, wie Bäume besser in die städtische Umwelt integriert werden können. Trotzdem sind sie während der Testphase wirksame Elemente der Schwammstadt. Zusammen mit den Bäumen, den Rigolen und den versickerungsfähigen Belägen leisten sie einen Beitrag zur Wärmereduktion und zu einem modernen Regenwassermanagement.
Schwammstadtelemente
Kernstück des Projektes sind die Bäume, die als Versuchsobjekte gepflanzt wurden. Die Bäume wurden mit einem Substrat versehen, das in der Lage ist, viel Wasser aufzunehmen. Dadurch kann die Wasserversorgung während längerer Trockenperioden besser gewährleistet werden. Der Versuch soll somit Aufschluss darüber geben, welche Substrate für die verschiedenen Standorte optimal gewählt werden können. Über das Projekt kann die Aussage getroffen werden, das der Grünanteil als hoch eigeschätzt wird.
Nutzen und Wirkungen des Projektes
Um Anpassungsstrategien entwickeln und umsetzen zu können, müssen mehr Kenntnisse und Erfahrungen über die Zusammenhänge zwischen Witterung, Bodeneigenschaften der Baumstandorte und Wasser-Lufthaushalt im Wurzelraum von Stadtbäumen gesammelt werden. Auf der Schützenmatte wurde deshalb eine Versuchsanlage angelegt, um verschiedene Baumarten aus Südosteuropa auf ihre Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit gegenüber Trockenheit, Hitze und Krankheiten, Stadtstress und Spätfrösten zu testen. Ziel der Versuchsanlage ist es, Baumarten zu finden, die mit längeren Trockenperioden und heißen Sommern besser zurechtkommen als die bisher verwendeten Arten. Darüber hinaus sollen Erkenntnisse über die Anforderungen an die Bodeneigenschaften, die Gestaltung von Baumscheiben und Substraten sowie das Bewässerungsmanagement gewonnen werden.
Monitoring
Ein begleitendes Monitoring wertet periodisch klimatische und bodenphysiologische Messdaten aus. Zusätzlich werden Baumbonituren und Wurzelsondierungen durchgeführt, um das Wachstum und den Gesundheitszustand der Bäume beurteilen zu können. Neben der Erhebung von Messdaten soll die Versuchsanlage durch die Baumpflanzungen und die Teilentsiegelung kurzfristig die Aufenthaltsqualität auf der Schützenmatte verbessern. Eine Umgestaltung des Platzes ist in den nächsten Jahren geplant. Idealerweise können die Versuchsbäume in die Gestaltung integriert werden. Die Baumgruben wurden deshalb so angelegt, dass die Bäume bei Bedarf versetzt werden können. Das Monitoring der Bäume wird extern durch Habegger Engineering und Steiner & Partner Landschaftsarchitekten durchgeführt.
Gewonnene Erkenntnisse
Während der Projektentwicklung hat sich gezeigt, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit und politische Unterstützung wichtige Elemente für eine erfolgreiche Umsetzung sind. Es gab aber auch Hindernisse, da gegen das Baugesuch Einsprache erhoben wurde. In der Planungsphase bestand noch die Idee, die beiden unterschiedlichen Substrate mit Pflastersteinen zu belegen. Da sich die Fläche jedoch im sensiblen Bereich der Berner Reitschule befindet, wurde von der Polizei keine Bewilligung für die Verlegung von unverfugten Pflastersteinen erteilt.
Projektinformationen
Planung und Ausführung: 2019 – 2020
Eigentümer: Stadt Bern & Tiefbauamt der Stadt Bern
Bauherrschaft und Planung: Stadtgrün Bern
Beteiligte PartnerInnen: Frutiger Analysa AG,
Ernst Habegger Engineering und Steiner & Partner Landschaftsarchitektur, Thun
Kontaktperson: Glenn Fischer, Stadtgrün Bern
Weitere Informationen
- Baumlabor Schützenmatte – Stadt Bern
- Zwischenbericht Zukunftsbäume November 2022 – Stadt Bern,