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Übersicht Wirkung
- Verdunstung fördern
- Regenwasser langfristig zurückhalten
- Oberflächenabfluss reduzieren
- temporärer Rückhalt zur Brechung von Abflussspitzen
- kontrollierte Ableitung über Notabflussweg
- Hitzeminderung
- Anreicherung Grundwasser
- Förderung Biodiversität
- Schaffung von Spiel-, Bewegungs- und Begegnungsraum
- Verkehrsberuhigung / -reduktion
Projektkontext
Ziel der Fußgängerzone in Bümpliz war die Aufwertung der Straße. Mit einem ganzheitlichen Gestaltungskonzept sollte die Aufenthaltsqualität gesteigert und gleichzeitig das Stadtklima verbessert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden verschiedene Möblierungselemente für unterschiedliche Altersgruppen wie behindertengerechte Bänke, Trinkbrunnen und Spielelemente aufgestellt. Zur Verbesserung des Stadtklimas wurden versiegelte Flächen entsiegelt und die Straße begrünt.
Schwammstadtelemente
Am westlichen Rand des Perimeters, bei der Tramhaltestelle Bachmätteli, wurde der Platz entsiegelt und chaussiert und Baumscheiben (Baumrost) mit Ruderalpflanzen ersetzt. Innerhalb der Fussgängerzone wurden auf der Nordseite ebenfalls Flächen entsiegelt und neue Ruderalflächen angepflanzt. Insgesamt wurden durch Entsiegelungsmassnahmen 1’200 m2 Asphaltbeläge mit Mergel- und Grünflächen ersetzt (Chaussierung und Einsaat). Dadurch kann das Oberflächenwasser besser versickern und die Verdunstungsleistung ist markant verbessert, was einen kühlenden Effekt bewirkt. Die insgesamt 100 m2 Grünflächen durch Ansaaten und Initialpflanzungen in Ruderalflächen dienen der Förderung der Biodiversität. Standortgerecht mit Blumen und Stauden bepflanzt, bieten sie Bienen und Schmetterlingen wertvollen Lebensraum. Zusätzlich wurden auf den neu chaussierten Flächen neue Spielmöglichkeiten (z.B. ein Mühle- und ein Schachfeld) und mit neun Sitzbänken Sitzmöglichkeiten geschaffen. Ausserdem wurde ein Trinkwasserbrunnen und 100 m2 Pflästerung realisiert.
Nutzen und Wirkung des Projekts
Die Massnahmen und Elemente der Fussgängerzone Bümpliz fördern die Verdunstung durch die verschiedenen Vegetationselemente und durch die durchlässigen Beläge. Der Oberflächenabfluss konnte durch die Entsiegelung reduziert werden, so das die Umgebungstemperatur in der sanierten Zone gemindert werden konnte. Durch die Entsiegelung kann das Wasser in die Bereiche mit Bäumen und Vegetationen geleitet werden, welche so mit Regenwasser bewässert werden können. Die üppig angelegten Bereiche mit diversen Vegetationen können als Trittbrettbiotope dienen und Raum wird geschaffen für Arten, welche einen Einfluss auf die Biodiversität haben und diese fördern. Die Aufenthaltsqualität innerhalb dieser Zone wird erhöht und erscheint attraktiver für die BewohnerInnen, was die Lebensqualität fördert und die Umgebung als attraktiveren Wohnraum erscheinen lässt.
Monitoring
Die Universität Bern betreibt ein Monitoring in der Stadt Bern. Bei diesem Monitoring werden an verschiedenen Standorten der Stadt die Temperaturen gemessen. In der Fussgängerzone von Bümpliz befindet sich einer dieser Messpunkte.
Gewonnene Erkenntnisse
Beim Projekt Fussgängerzone Bümpliz hat sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit der städtischen Fachstellen und der Einbezug der Bevölkerung bewährt. Die Herausforderung bestand darin, dass die Baustelle für die Gewerbetreibenden mit gewissen Einschränkungen verbunden war, die damals auch mit den begleitenden Covid-Massnahmen verbunden waren. Dennoch konnten alle geplanten Elemente umgesetzt werden.
Projektinformationen
Eigentum: Einwohnergemeinde Stadt Bern
Bauherrschaft: Tiefbauamt Stadt Bern
Landschaftsarchitektur: Müller Wildbolz Partner GmbH, Bern
Strassen und Tiefbau: Bautag AG, Bern
Gartenbau: Woodtli AG, Bern
Planungszeitraum: April 2020 – Februar 2021
Realisierung: Mai 2021 – Juli 2021
Kontaktperson: Pascal Meier, Tiefbauamt Bern
Weitere Informationen
- Messnetz Stadtklima Bern – Wissen, wie sich die Temperaturen im lokalen Klima der Stadt entwickeln
- Aufwertung Fussgängerzone Bümpliz – Projektbeschrieb
Bildnachweis: