Büro- und Produktionsgebäude Albert-Einstein-Strasse Winterthur

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Bei dem Objekt handelt es sich um ein Büro und Produktionsgebäude an der Albert-Einstein-Strasse in Winterthur. Es ist ein Neubauprojekt. welches sich zum Ziel gesetzt hat, das gesamte Wasser, welches durch Niederschläge anfällt, auf dem Areal zu versickern.

Kategorien

Bürogebäude

© SVKI Broschüre – Guter Umgang mit Regenwasser

Übersicht Wirkung

intendierte Wirkung aus Sicht Regenwasser-management
  • Verdunstung fördern
  • Regenwasser langfristig zurückhalten
  • Oberflächenabfluss reduzieren
  • temporärer Rückhalt zur Brechung von Abflussspitzen
  • kontrollierte Ableitung über Notabflussweg
weitere Wirkung
  • Hitzeminderung
  • Anreicherung Grundwasser
  • Förderung Biodiversität
  • Schaffung von Spiel-, Bewegungs- und Begegnungsraum
  • Verkehrsberuhigung / -reduktion

Projektkontext

Bei der Errichtung dieses Projektes wurde darauf geachtet, dass das Regenwasser auf dem Areal versickert und verdunstet werden kann. Dabei wird als Versickerungsfläche nicht nur die Parzelle selbst, sondern auch Bereiche ausserhalb der Parzelle verwendet.

Schwammstadtelemente

Die Anlage wurde mit einer Jährlichkeit von Z = 10 nachgewiesen, mit den nötigen Reserven wird ein Z = 20 auf der Parzelle zurückgehalten. Auf den begrünten Dachflächen wurden zusätzlich eine Photovoltaikanlage mit verbaut. Die Dachsubstratschicht beträgt 3 cm. Der Abflussbeiwert der Dächer entspricht 0.4.

Parzellenübergreifendes Regenwassermanagement

Neben der vollständigen Versickerung des Regenwassers auf den Grundstücken der Bauherrschaft wurde eine Fläche der Stadt Winterthur in das System integriert. Diese Fläche, eine Platanenallee, dient als zusätzliche Sickermulde und bietet eine Möglichkeit zur Notentwässerung bei starkem Regen.

Die Versickerungsmulden auf den verschiedenen Parzellen sind über ein System miteinander verbunden, sodass ein zusammenhängender Wasserkreislauf entsteht. Dieser Ansatz reduziert den Oberflächenabfluss und entlastet die städtische Kanalisation. Durch die Zusammenarbeit zwischen den Bauherren und der Stadt konnten die Kapazitäten der Versickerungsmulden optimiert und gleichzeitig Synergien für die Nutzung öffentlicher Flächen geschaffen werden.

Gewonnene Erkenntnisse

Das Objekt ist seit 4 Jahren in Betrieb. Die gesteckten Ziele wurden erreicht. Die Platanen der Allee vertragen jedoch das Dachwasser schlecht. In Zukunft muss der Baumtyp bei der Bewilligung einer Sickerfläche berücksichtigt werden. Je nach Gebührenmodell können sich die Mehrinvestition gegenüber der Einsparung der Regenwassergebühren längerfristig lohnen.

Projektinformationen

Fertigstellung: 2017

Bauherrschaft: Baltensperger AG & 3-Plan AG

Architekturbüro: BGP Bob Gysin + Partner Architekten AG

Bewilligungsinstanz: Tiefbauamt Winterthur, Liegenschaftsentwässerung

Weitere Informationen